Kohleprotest vor dem Grünen-Parteibüro

Wir konfrontieren die NRW-Grünen mit ihrer Politik vor der eigenen Haustüre. Wir, das sind Einzelpersonen, Bündnisse und Organisationen. Normalerweise engagieren wir uns in der Flüchtlingsbewegung, der Recht-auf-Stadt-Bewegung, gegen Nazis und Faschist:innen oder organisieren Sozialproteste gegen Armut und Ausgrenzung. Doch am 10.01.2023 um 13 Uhr wollen wir uns klar und solidarisch an die Seite der Klimabewegung stellen. Denn sollte der Klimawandel nahezu ungebremst voranschreiten, nutzt all unser Engagement rein gar nichts mehr.

 

Wir sind entsetzt, dass das Dorf Lützerath unter Beteiligung der NRW Grünen geräumt werden soll.

Im Jahr 2018 hatten die Grünen aus Solidarität mit den Klimaaktivist:innen im Hambacher Forst und in Ablehnung zum Kohleabbau im rheinischen Braunkohlerevier ihren Parteitag in die Nähe des Hambacher Tagebaus gelegt. Unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit stellte sich die damalige Oppositionspartei auf die Seite der Kohlegegner:innen. Wenige Jahre später unterzeichnet die NRW-Vorsitzende dieser Umweltpartei und heutige NRW – Wirtschaftsministerin Mona Neubauer persönlich den Räumungsauftrag für das Dorf Lützerath.

Dabei gibt es Studien, die klarstellen, dass die Stromversorgung in Deutschland ohne die Kohle unter Lützerath auskommt und Klimaaktivist:innen haben immer wieder deutlich gemacht, dass in Lützerath die 1,5°C Grenze verläuft. Sollte Lützerath abgebaggert werden, kann Deutschland das Ziel von 1,5 °C nicht mehr einhalten. Jedes Zehntelgrad globaler Erhitzung bedeutet einen Unterschied von Leben und Tod für Millionen von Menschen. Wir stehen deswegen an der Seite aller Aktivist:innen, die sich in diesen Tagen entschieden gegen die Räumung positionieren und versuchen die Räumung zu verhindern.

Die verschiedenen Protestformen rund um den Hambacher Wald haben gezeigt, dass wir gemeinsam Großes bewirken können. 2018 konnte der Wald dank der vielen Aktivst:innen gerettet werden. Viele von uns werden daher nun vier einhalb Jahre später nach Lützerath fahren und versuchen, was 2018 gelang: die Räumung stoppen! Lützi bleibt!