Lockdown trifft die Minijobber - Stadt muss sie schützen

In Düsseldorf arbeiten über 70.000 Menschen in Minijobs - ohne Sozialversicherung, ohne Anspruch auf Kurzarbeitergeld, ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld. Ihnen wird als ersten gekündigt, wenn Betriebe durch die Corona-Krise unter Druck geraten. Der erneute Lockdown trifft insbesondere die Gastronomie, die in Düsseldorf viele Minijobber beschäftigt.

Dazu erklärt Julia Marmulla, Mitglied der LINKEN Ratsfraktion Düsseldorf:

"DIE LINKE fordert, dass es weitere städtische Hilfen für besonders betroffene Branchen gibt. Bedingung muss sein, dass alle Beschäftigten mit wenigstens 70 Prozent Gehalt weiterbezahlt werden - auch die geringfügig Beschäftigten. Nur so erreicht die Hilfe auch die Minijobber. Sie haben bereits im ersten Lockdown stark gelitten. Jeder achte Minijob ging bundesweit verloren, so die Minijobzentrale."

Die Coronakrise trifft besonders Frauen in schlechten Jobs, so Marmulla:

"Bedroht sind von den angekündigten Einschränkungen ganz besonders die über 8.000 Minijobs in der Gastronomie. Aber auch in der Reinigungsbranche und im Einzelhandel arbeiten 22.000 Menschen in ungeschützten Beschäftigungsverhältnissen. Hier wird oft zu niedrigen Löhnen und unter harten Bedingungen gearbeitet. 60 Prozent dieser Beschäftigten sind Frauen. Sie dürfen in der Krise nicht ins Leere fallen.  Heute und jetzt muss die Stadt die Minijobber mit einem gezielten Förderprogramm schützen. Im Bund fordert DIE LINKE, dass geschützte, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung an die Stelle von Minijobs tritt."