Putsch in Bolivien – Diskussionsveranstaltung mit Andrej Hunko

Im November 2019 wurde der Präsident von Bolivien, Evo Morales, von Militär und Polizei zum Rücktritt gezwungen. Eine rechte „Übergangsregierung“ übernahm widerrechtlich die Macht und unterdrückte den Widerstand gegen diesen Putsch blutig. Die US-dominierte Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) spielte eine bedeutende Rolle bei diesem Umsturz, indem sie mit unfundierten Betrugsvorwürfen die Situation anheizte.

Putsch in Bolivien – Wird Lateinamerika wieder zum Hinterhof der USA?

Schon Anfang 2019 war ein Umsturzversuch in Venezuela gescheitert. Auch dort war die US Regierung maßgeblich involviert. Sie versucht nun, das ohnehin krisengeschüttelte Land durch eine Wirtschaftsblockade zu erdrosseln. Leidtragend ist wie immer die Bevölkerung.

Die Entwicklungen erinnern stark an ein erneutes Aufleben der „Monroe-Doktrin“, die seit dem 19. Jahrhundert die Außenpolitik der USA prägte. Demnach ist Lateinamerika lediglich der „Hinterhof“ der USA, in dem diese quasi naturgemäß eine Vorherrschaft ausüben und bestimmen, wer regiert. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde dieser imperiale Anspruch durch diverse Linksregierungen in Frage gestellt. In den letzten Jahren ist die Doktrin jedoch wiederbelebt worden. Auch die deutsche Bundesregierung möchte nicht mehr am Rande stehen und strebt nach mehr Einfluss in Lateinamerika.

Diskussionsveranstaltung mit Andrej Hunko
Dienstag, 14. Januar 2020,
19.15 - 22.00 Uhr Bürgerhaus Bilk (Salzmannbau),
Himmelgeister Str. 107, Raum 116/117

Andrej Hunko ist Europapolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag. Im April 2019 fand seine Reise nach Venezuela große mediale Beachtung. Er wird über den versuchten Umsturz in Venezuela und den Putsch in Bolivien referieren und diese Entwicklungen in die internationale Politik einordnen. Auch die hoffnungsvollen Bewegungen in anderen lateinamerikanischen Ländern wie Chile und Kolumbien werden dabei Beachtung finden.