Sozialschwache Menschen durch Umweltextreme am stärksten betroffen.

Laut einer aktuellen Studie der Europäischen Umweltagentur (European Environment Agency, kurz EEA) sind die Einwohner*innen der EU-Staaten in einkommensschwachen Gebieten besonders durch die direkten und indirekten Einflüsse der extremen Umweltphänomene betroffen.

Durch Extremtemperaturen sowohl im Sommer als auch im Winter, die Verschmutzung der Atemluft durch Stickoxide oder Feinstaub werden ältere Menschen, gesundheitlich Vorbelastete oder Kinder besonders gefährdet. Kommt nun hinzu, dass durch nicht ausreichende Aufklärung in prekären Lebensumständen Umweltschutz nicht die Priorität hat, die Suche nach Wohnungen in viel befahrene Wohngegenden (Hauptzubringerstraßen wie die Corneliusstraße in Düsseldorf oder die B8 die durch die Stadtteile läuft) oder Industriegebiete führt, da das Geld nicht für mehr reicht, eine Klimaanlage im Sommer nicht zahlbar ist, gespart wird an Heizkosten im Winter oder vielfältigen anderen Folgen der Armut, die Belastungen deutlich höher sind.

Besonders auffällig sind die direkten Folgen im Süden und Südosten Europas. Doch auch in Deutschland haben sich die Werte im Laufe der Aufzeichnungen nicht zum positiven gewandelt. Wie man aus anderen Berichten entnehmen kann, wird auch hierzulande der Prozentsatz der prekären Anstellungsverhältnisse größer und immer mehr Menschen leben an oder unter der Armutsgrenze.

Die Folgen sind eben jene, die die EEA in ihrem Bericht nennt. Obdachlose trifft es nachvollziehbarer Weise am schlimmsten. Jedoch nicht zu vergessen sind Ballungsgebiete mit enger Bebauung, da diese unter dem Phänomen der „urban heat island“ stehen, besonders in den heißen Zeiten, wo die künstlich veränderten Oberflächen eine signifikante Erhöhung der Umgebung durch Rückstrahlung und Absorption erwirken. So heizen sich Plattenbausiedlungen, Stadtkerne und kaum begrünte Wohngebiete in Industrie stärker auf. In ländlicheren Gebieten und in Ortsteilen mit starker Begrünung sind die Temperaturen deutlich niedriger, Luftverschmutzungen werden reduziert und die Luftfeuchtigkeit ist besser.

Als konkrete Vorschläge nennt die Agentur: den Ausbau zu verstärktem, umweltschonenden ÖPNV, die Prioritäten bei der Verkehrsplanung auf Radverkehr und Fußgänger*innen zu legen. Zudem soll das Prinzip der Grüngürtel ausgeweitet werden (Beispiel Kölner Grüngürtel am Aachener Weiher) und kleine Oasen der Erholung in den Stadtgebieten trügen auch zu mehr sozialen Interaktionen bei, die einem Auseinanderrücken der Gesellschaft entgegen wirken kann.

Alle diese Vorschläge der EEA fordert DIE.LINKE schon länger in Wahlprogrammen und wir in der AG Umwelt arbeiten sie noch genauer, weitgreifender und langfristig wirksamer für Düsseldorf aus, um gesundes und sozialverträgliches Leben möglich zu machen, unsere Umwelt zu erhalten und die Folgen des Klimawandels möglichst gering zu halten.