Sozialer durch die Krise

Ortsverband Die Linke Düsseldorf Süd

Düsseldorf ist eine reiche Stadt. Es leben 463 Einkommensmillionäre und -millionärinnen in Düsseldorf. Die Stadt, ist als eine der wenigen Kommunen in NRW, auch offiziell nicht verschuldet. Gleichzeitig leben in Stadtteilen wie Garath oder Oberbilk viele Menschen, die besonders wenig Geld haben. Immerhin sind im Juni 2020 35.782 Menschen in Düsseldorf arbeitslos und sogar 63.124 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bezogen im Jahr 2017 Leistungen nach dem SGB II. Was kann eine reiche Stadt wie Düsseldorf also für all diejenigen tun, die eben keine Millionäre sind oder sich eine schicke Wohnung in Oberkassel leisten können? Der Düsselpass ist eines der wichtigsten städtischen Unterstützungsangebote. Er wurde 1997 eingeführt, um Menschen mit wenig Einkommen finanziell zu entlasten: zum Beispiel in der Apotheke, bei Behörden, Sport- oder Freizeitangeboten. DIE LINKE Ratsfraktion sorgte 2017 mit einem Antrag dafür, dass der Düsselpass allen Berechtigten automatisch per Post zugestellt wird. Damit entfallen die lästigen Antragsformulare und langwierigen Behördengespräche. Natürlich ist der Düsselpass kein Mittel, um Armut zu bekämpfen – er sorgt jedoch dafür, dass auch Menschen mit wenig Geld in Düsseldorf am öffentlichen Leben etwas besser teilnehmen können. Hilfe muss unkompliziert bei den Leuten ankommen – dafür setzen wir uns auch in Zukunft ein. Armut ist auch für Kinder ein großes Problem. Viele Familien können sich keine ausgedehnten Urlaube in den Ferien mehr leisten. Deshalb bieten das Jugendamt, freie Träger und Jugendverbände vergünstigte Ferienprogramme an. Die sogenannten „Düsselferien“ sind bei Eltern und Kindern beliebt. In diesem Jahr müssen die Ferienangebote für Kinder an die Bedingungen in der Corona-Krise angepasst werden: die Kinder werden beispielsweise in festen Gruppen ihre Ferien verbringen, damit die Ansteckungsgefahr niedrig bleibt. Auch wenn die Düsselferien für InhaberInnen des Düsselpasses vergünstigt sind, beantragte DIE LINKE Ratsfraktion, dass die Verwaltung prüfen solle, ob die Ferienangebote insgesamt kostenfrei gestaltet werden können. Außerdem beantragten wir, dass die Ferienangebote für InhaberInnen des Düsselpass auf jeden Fall kostenfrei gestaltet werden. Familien, die von Hartz IV oder anderen Armutslagen betroffen sind, haben aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten in der Quarantänezeit schon genug finanzielle Schwierigkeiten – deshalb sollten wenigstens die Kinder nach der langen Isolation schöne Ferien in Düsseldorf verbringen können. Der Antrag wurde vom Rat der Stadt Düsseldorf leider mehrheitlich abgelehnt.